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Eine kleine Einführung in Säulenordnungen

Es gibt unzählige Säulenformen auf dieser Welt. 
Sie sind schließlich eines DER architektonischen Must-haves, um Gebäude oder Teile davon zu stützen und alles dabei noch gut aussehen zu lassen.
Es gibt die klassische Säulenordnung mit fünf Typen.
Als die drei Säulenformen, die (manchmal in abgewandelter Form) unglaublich oft Euren Weg säumen werden, mag ich nennen:

1) Die dorische Ordnung: Sie gilt als Säule mit männlicher Konnotation. Sie steht zumeist auf einer einfachen Basis oder dem Boden selbst. Häufig hat sie einen kannelierten (das heißt mit Rillen versehenen) Schaft und ein sehr einfaches Kapitell. Sie wirkt starr und stabil. Ihr Schaft verjüngt sich nach oben hin.
Dorische Säule - aus: Frank Teichmann,  Der Mensch und sein Tempel, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003.
2) Die ionische Ordnung: Diese Säulenart hat eine aufwendigere Basis. Auch ihr Schaft weist Kanneluren auf. Allerdings weitaus mehr als bei der dorischen Ordnung. Erkennen kannst Du sie aber vor allem an ihrem Kapitell: Das weist rechts und links zwei eingedrehte Hörnchen auf. Die ionische Ordnung gilt als Symbolisierung der Weiblichkeit.

Ionische Säule - Fotograf: D. v. Moock
3) Die korinthische Ordnung: Sie unterscheidet sich in Basis und Schaft nicht groß von den anderen Säulenordnungen. Was sie so herausragend und außergewöhnlich macht, ist ihr aufwendiges, Akanthusblätter darstellendes Kapitell.


Korinthische Säule - aus: Palladio, Quattro Libri, Seite 41, Foto Marburg.
Außerdem gibt es noch die toskanische und die komposite Ordnung. Damit sind die fünf komplett. Bei letzterer handelt es sich um eine Mischung aus ionischer und korinthischer Ordnung.

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