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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

Buchempfehlungen

Ich stelle Euch hier die Bücher vor, die ich für meine Texte nutze oder zur Untermauerung von Wissen gern lese. Manche davon eignen sich (trotz ihre Gewichts) zur Urlaubslektüre, andere sollten wohl eher am Schreibtisch "verzehrt" werden. Falls Ihr Interesse habt, eignet sich zvab.de als sehr gute Einkaufsmöglichkeit, da dort so gut wie alle Antiquariate Deutschlands gelistet sind. Die Liste wird immer wieder erweitert und ergänzt werden. E.H. Gombrich - Die Geschichte der Kunst DAS Überblickswerk mit Unmengen Abbildungen und Informationen. Gombrich schreibt so, dass auch Laien alles verstehen und ihr Interesse für Kunst verschiedenster Epoche geweckt wird. Ich lese es immer wieder und genieße es jedes Mal. Gombrich gehörte zu den großartigen Kunsthistorikern, die von den Nazis vertrieben wurden. Er  studierte an der Universität Wien und wirkte nach seiner Vertreibung in London. Er schrieb 1935 "Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser" . Für Jugendl

Eine kurze Epochenübersicht der europäischen Kunst bis zum Barock

Jan Vermeer, Junge Dame mit dem Perlenhalsband, 1663-1665, Delft. In: Gemäldegalerie Berlin. Fotograf: Christoph Schmidt.  Aus welcher Epoche stammt dieses Gemälde? Was war überhaupt wann in der europäischen Kunstgeschichte?  Jemand spricht von Barock und Du fragst Dich "Wann war das denn eigentlich nochmal?"? Dann ist diese Liste eine gute Orientierung für Dich! Sie soll Dir helfen die ungefähren Zeiten, die Jahrhunderte einzelner Epochen (bis zum Barock) durchzugehen und somit einen Überblick über all die Kunstepochen schaffen. Ich möchte hier nützlich vorgehen und Euch nicht mit Epochen langweilen, die Ihr wahrscheinlich eh selten zu Gesicht bekommen werdet. Also beginnen wir mit der Zeit, in der das Pantheon auf der Akropolis in Athen gebaut wurde: 480 - 323 v.C.  - Die klassische Periode in der griechischen Kunst -------> Pantheon, Athen Kallikrates (Architekt), Das Pantheon in Athen. Bildnachweis: Günther Binding, Meister der Bauku

Ikonographie IV: Die unerschöpfliche Bandbreite der Mariendarstellungen

Die thronende und gekrönte Madonna, Salzburg, 12. Jahrhundert. In: Kupferstichkabinett, Berlin.  Jeder kennt die thronende oder stehende Maria mit dem Jesuskind (siehe oben). Die t hronenden Madonnen entwickelten sich allerdings erst im frühen Mittelalter (ca. 500 bis 1050). Die stehenden Abbilder sogar erst mit Beginn der Gotik (circa 1350 bis 1500). Aus frühchristlichen Zeiten widerum ist die " Madonna orans " (orare = beten) bekannt. Eine Madonna, die beide Arme zum Himmel reckt. Ein ähnliches Motiv entwickelte sich auch in Byzanz : Die Blachernotissa. Ohne Kind, frontal dargestellt mit erhobenen Händen. Wiederum in Byzanz (hier nur angemerkt) entstanden viele Madonnentypen: Die Playtera (griechisch: weit und breit), die Panhagia (griechisch: Die Allerheiligste), die Hodegetria (griechisch: Die Wegführerin) und weitere. Alle Darstellungen weisen Unterschiede auf und zeugen vom starken Marienkult im byzantinischen Reich vor allem im Mittelalter. Im späten Mittelalte

Mittelalterliches III: Nicht nur zuhören, sondern mitfühlen - Palmesel und Schreinmadonnen

Christus auf dem Palmesel, Lindenholz gefasst, um 1530, Schwaben. In: Bodemuseum, Berlin. Privatfotografie. Heutzutage und hierzulande denkt man beim Wort Gottesdienst vor allem an langwierige Predigten und Gebete, zu denen man abwechselnd steht oder sitzt. Doch das war nicht immer so! Im Mittelalter gehörte der Glauben so selbstverständlich zum Leben der Menschen jeglicher sozialen Schichten dazu, wie Essen und Trinken. Alle kamen (nicht nur) am Sonntag in die Kirche. Die meisten von Euch werden die großartigen gotischen Kirchen und Kathedralen , wie Notre Dame oder das Straßburger Münster kennen. Allein diese Bauten machen deutlich wie mächtig die katholische Kirche einerseits war und auch wieviel Wert auf Ausschmückung, auf Licht- und Farbkomposition gelegt wurde. Heute sind diese Kirchen und die Figuren in ihnen zumeist einfarbig grau, braun oder weiß. Doch in den Zeiten, von denen ich hier schreibe möchte, also zwischen 1200 und 1500, waren diese Kirchen bunt : Die Außenm

Byzantinisches II - Die schwierige Frage nach den Bildern

Mosaikikone mit Christus dem Barmherzigen, 1. Viertel 12. Jahrhundert, Konstantinopel. Aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Berlin - Preußischer Kulturbesitz. Foto: Jörg P. Anders (smb-digital.de) Ikonen - für viele Menschen (zum Beispiel in Russland) nach wie vor ein wichtiges Mittel der religiösen Spiritualität, der Andacht und der Verehrung. In den westlichen, europäischen Ländern sind sie vor allem aus ästhetischer Sicht nicht besonders beliebt. Im Museum laufen die meisten Menschen möglichst schnell an ihnen vorbei, sie gelten Vielen als langweilig und eintönig. Ein Grund mag sein, dass diese Art Darstellungen doch immer und immer wieder sehr ähnlich, wenn nicht sogar gleichartig ausfallen. Das stellte auch schon der Franzose Adolphe N. Didron fest, als er sich im Jahr 1839 in Griechenland, genauer auf dem Berg Athos ( HIER mehr zu diesem sehr speziellen Berg) mit Ikonenmalerei beschäftigte: "Der griechische Maler ist der Sklave des Theologen. S

Der heilige Berg Athos

Die bergige Halbinsel, die heute unter griechischer Herrschaft steht, ist eine orthodoxe Mönchsrepublik . Sie ist autonom und besteht als solche nachgewiesenermaßen seit dem neunten Jahrhundert nach Christus! Frauen sind hier nicht erlaubt. Es leben um die 2000 Mönche auf dem Berg Athos. Es gibt Klostergemeinschaften aber auch Einsiedler in kleinen Häusern (Kellia) in sogenannten Skiten - Siedlungen, die von einem Mutterkloster abhängen. Die Traditionen, die dort noch immer gelebt werden, stammen aus byzantinischer Zeit, die byzantinische Flagge weht hier noch . Auch wird noch immer nach dem julianischen, nicht nach dem heute genutzten gregorianischen Kalender, gelebt. Der julianischen Kalender läuft dem von uns genutzten gregorianischen Kalender 13 Tage hinterher. Und das bereits seit 1900 und auch noch bis 2100! Das erklärt auch warum die orthodoxe Kirche Weihnachten am 7. Januar, statt am 25. Dezember feiert (vom gregorianischem Kalender ausgehend). Ein Besuch des Berg Athos i